Balkonschleuse

Sicherheit geht vor Optik.

Baubeginn war irgendwann Ende Februar/Anfang März

So wie es schon die ganzen Monate läuft, ging auch hier wieder nicht alles glatt. Aber immerhin habe ich es nach einiger Verzögerung nun endlich geschafft. Schön ist freilich was anderes, aber Welli-Sicherheit geht in diesem Fall einfach vor.

Eine Außenvoliere kommt hier wegen starker Feinstaubbelastung leider nicht in Frage. So eine Voliere könnte man kaum reinigen und wäre mit 2,70 m Höhe, 2 x 3 Meter Grundfläche auch kaum bezahlbar und Unsinn, weil ich hier nicht ewig wohnen werde. Daher entschied ich mich für eine Schleuse, die nicht nur ein Entfliegen der kleinen Leute, sondern auch Einfliegen ungebetener Gäste (z.B. Schnaken, Motten, Wanzen, Wespen, Hornissen…) verhindern soll.

Ereignisse, dass sich eine Wespe oder Hornisse in die Voliere verirrt, braucht kein Mensch, denn die bekomme ich ohne öffnen nicht wieder heraus und sie irrt da drinnen herum, wird gar grantig und schaukelt sich mit panischen Wellis auch noch hoch… Oder nachts ein großer Flattermann, der die kleinen Leute in nächtliche Panik versetzt. Panik bekomme ich beim nächtlichen Sirren einer Stechmücke übrigens auch und stehe senkrecht im Bett. Alles schon erlebt. Es ist also besser, wenn diese Tiere einfach draußen bleiben. Für alle Beteiligten.

So musste also etwas her, das beide Zwecke erfüllt und ich entschied mich für eine Schleuse mit Fliegengitter aus Edelstahlgewebe, welches PVC-ummantelt ist. Das ist äußerst stabil und lässt trotzdem einen guten Durchblick zu.

Die Basis für die Schleuse ist ein einfaches, aber robustes Gestell aus Dachlatten (günstig), welche zum Wetterschutz lasiert wurden. Da die Wellis nicht draußen verweilen sollen, war es hier egal, dass die Holz-Lasur nicht welligerecht ist. Es musste eine sein, die möglichst schnell trocknet und das Holz draußen schützt, damit das Gestell nicht verschimmelt und irgendwann zusammenbricht.

Natürlich möchte ich den Balkon wenigstens zum Wäsche trocknen nutzen und muss auch mal die Pflanzen gießen. Also musste eine Türe her. Flügeltüren kamen aus mehreren Gründen leider nicht in Frage und ich entschied mich für einen Bausatz mit Schiebetüren. Hätte ich die mal auch selbst aus Holzrahmen gebaut. Aber wie sagt man so schön? Hinterher ist man immer schlauer… Diese Türen sind nämlich recht klapprig. Nun gut: für diesen Zweck ist das wohl hoffentlich ausreichend.

Das Gesamt-Pfuschwerk ist nun jedenfalls in Sachen Welli-Schutz fertig. Fehlt nur noch oben ein Gitter, damit Täubchen nicht auf die Idee kommen, auf meiner Schleuse zu brüten und ich am Ende von der Baugenossenschaft noch Spikes aufs Balkongeländer bekomme (ein Stock höher wurden die leider schon angebracht *grrr*). Also werde ich da lieber ein taubenfreundliches Gitter anbringen, was auf später verschoben wurde, weil das Vogelzimmer jetzt dringend fertig werden muss. Ich muss nämlich mit meinen Kräften leider noch immer sehr schonend umgehen und die Bauzeit beschränkt sich auf maximal 2 – 3 Stunden pro Tag, eher weniger.

Die Seitenteile sind knapp 2,7 Meter hoch und ich hatte so meine Mühe, die zu händeln. Hier wollte ich nur noch etwas weghobeln, weil das nicht gut an der krummen Wand saß und Lücken waren, durch die Insekten locker durchschlüpfen könnten. Damit ich das Teil nicht ständig raus und wieder reinbringen muss, machte ich das draussen. Ist aber sehr ungeschickt auf so wenig Raum… Naja war ein Versuch wert, den ich schnell wieder aufgegeben habe, nachdem die Locken auf die Balkone unter mir flogen… Aber das nur am Rande.

Ende vom Lied: erst passte es prima, jetzt nicht mehr, warum auch immer *lol*. Naja, egal, kommt noch eine Gummilippe oder sowas dran.

Hier wird klar, warum die Vögel noch nicht in ihr Zimmer können: so lange Teile kann ich nicht einmal auf dem Balkon wirklich bearbeiten. Also muss ich das im Vogelzimmer machen, da in den anderen Zimmern noch weniger Platz ist.

Überaus froh war ich über die Anschaffung des Akkutackers vorletztes Jahr. Das kostet keine Kraft und funktioniert super!

Puhhh, geschafft. Nun brauchte ich Hilfe, die Seitenteile zu verbinden. Alleine hätte ich das wahrscheinlich nur mit einem erheblichen Aufwand hinbekommen. Zudem bin ich nicht so ganz „leiterfest“. Da geht es rechts von der Schleuse direkt zwei Stockwerke in die Tiefe *brrrr*

Endlich stand das Grundgestell…

Seitlich wurde das noch mit der Balkonvorrichtung verbunden, indem es eingehakt wurde. Das Gestell kann auch bei Sturm nicht weg.

Nun ging es an den Einbau des Bausatzes mit Schiebetüren. Der Rahmen ist 156 cm breit und ca. 230 cm hoch. Ich merkte schnell, dass ich das nirgends zusammenstecken kann und diese Eckteile zum Stecken hielten auch gar nicht. Wenn ich die eine Ecke gesteckt hatte und die nächste machen wollte, fiel die erste direkt wieder auseinander. Also klemmte ich die beiden Seitenteile am Holzrahmen schräg fest

Damit der Rahmen nicht verbiegt, legte ich noch ein Holzteilchen innen rein. Das hat super gehalten

Oben konnte ich nun die Führungsschiene drauf stecken, danach genauso die untere Schiene einstecken.

Der Rahmen für die Schiebetüren war fertig und konnte in das Holzgestell eingespannt werden.

Die erste Türe war zusammen gebaut und ich dachte: bevor ich jetzt das Gitter einspanne, probiere ich das lieber mal aus. Ich stellte fest, dass die Führungsschiene oben ganz verbogen war (siehe nächstes Bild). Die Türe bewegte sich auch nicht mit viel Krauftaufwand auch nur einen Zentimeter *hrm*

Edit: oben drüber kommt später noch ein Gitter davor.

Das müsste eigentlich 45 ° haben. Also setzte ich mich mit dem Hersteller in Verbindung. Ersatz wurde schon versprochen…

Am nächsten Tag dachte ich: einstweilen kann ich ja die zweite Türe zusammen stecken: Pustekuchen, ging nicht, weil die Seitenprofile nicht gegenverkehrt waren. Also gleich nochmal den Hersteller kontaktiert *schiel*

Ich bekam einige Tage später Ersatz für die falschen oder mangelhaften Teile. Die Teile für die Türen waren in Ordnung…

Aber: links auf dem Bild die verbogene und damit unbrauchbare Führungsschiene, rechts der Ersatz. Leider in Schwarz. Eigentlich hätte ich das auch wieder reklamieren sollen, aber ganz ehrlich? Das wäre noch eine weitere Woche Verzögerung geworden, da ich die ganzen Sachen nicht irgendwo zwischenparken kann und sie die Baustelle im Vogelzimmer sperren. Also nahm ich einen Lack und machte das Teil kurzerhand weiß. Das ging recht flott…

Da ich nicht das mitgelieferte Gitter verwenden wollte und Edelstahlgitter sehr widerspenstig ist, ließ sich das mit der sog. Kederschiene mit einfacher Fingerkraft nicht in das Profil drücken. Also nahm ich wieder diese Klemmzwingen im Wechsel: die nächste ist die hintere, die ich löse und nach vorne auf die Kederschiene presse. usw.

Jetzt tut nicht nur der Arm weh, sondern auch die Hände, an denen ich davon Blasen bekam.

Man gönnt sich ja sonst nix.