Eine Schaukel entsteht…

…so zumindest meine Hoffnung.
Oder: wie verbringe ich mein Wochenende? Man hat ja sonst nix zu tun…

Die alten Schaukeln haben nun schon mehr als nur ausgedient und ich kämpfe schon lange mit Ideen und werde offenbar nie fertig. Also nahm ich mir am Wochenende endlich ein Herz und fing einfach mal an.

Zunächst waren da die Überlegungen: was soll diese Schaukel denn überhaupt bieten?

Eignung für Fußgänger:

  • Sitzplätze dürfen nicht zu nah an der Wand sein (wegen Tapete) und auch nicht zu hoch (max. 60 cm vom „Waldboden“ entfernt)
  • vorne mit gutem Abstand zum Waldrand, damit die Fußis nicht darüber hinaus fallen (Verletzungsgefahr)
  • mindestens eine Treppe, besser zwei (Treppenhaus, Wendeltreppe), die Fußis auf- wie abwärts nutzen können

Eignung für Flieger:

  • Da wo die Fußis sich wohl fühlen, sind auch die Flieger gerne, also keine besonderen Eigenschaften zusätzlich.

Wichtig für Alle:

  • Naturholz… VIEL Naturholz, wie immer. Stöckchen vor allem, weil sie von allen geliebt werden
  • dicke und dünne Äste für gesunde Füße
  • gemütliche und heimelige Plätzchen, an denen sie sich versammeln und sicher fühlen können
  • Äste, an denen man geschickt und variabel Schreddersachen platzieren kann, die sie in der unteren Etage gut erreichen können.
  • Für mich, sofern ich ebenfalls einen Anspruch stellen darf:
    Maximale Größe, dass es durch die Zimmertüre und engen Flur ins Bad transportabel ist, Badewannengröße sollte auf keinen Fall überschritten werden
  • In Kauf zu nehmen ist wohl, dass die unteren Plätze sicher immer besch*** sein werden (Vermerk an mich: man kann nicht alles haben wollen… wobei? so eine selbstreinigende Schaukel wäre schon was *träum*)

Nachdem alle Eckdaten klar waren, kruschtelte ich die schönen Korkenzieherweiden durch, die ich im Februar von meiner Freundin bekommen hatte. Mist, dann wird die Schaukel 120 cm breit. Ach, auch egal… Die beiden Äste schienen sich besonders zu eignen und so verband ich sie (meine persönlichen Ansprüche über Bord werfend) fix mit einer halbfertigen Wendeltreppe. Genau genommen, ist das eine alte Treppe, die ich aufgepimpt hatte (rechts im Bild). Ergebnis der ersten Bastelstunden richtig doof: die Treppe geht mehr oder weniger ins Leere und kein Fußi käme nach oben, ohne zig mal zu plumpsen. Was hat sich der Architekt hier nur wieder gedacht? Ein neuer Schwabenstreich?

Aber immerhin: der Opi liebt Treppen zum Schlafen. So ganz umsonst ist es also doch nicht…

Milde formuliert sah das also noch sehr nach einer Unvollendeten aus und so entschied ich mich für ein dreieckiges Kletterhäuschen zusätzlich. So ein Häusle haben sie jetzt auch und sie lieben es. Ein Must-Have also. Ist aber gar nicht so einfach, wenn die Sachen am Ende nicht nach allen Himmelsrichtungen abstehen sollen und das Treppenhäusle oder vielmehr Treppenturm nicht schlimmer als der schiefe Turm von Pisa hängen soll. Sonst hätte der Architekt ein zweites Mal versagt, wenn auch dieser Aufgang nicht tut, was er soll: nach oben führen.

Wendeltreppe und Häuschen sind schon als Solo-Modell nicht so ganz einfach. Also hing ich 3 Edelstahlstangen provisorisch auf, um zu sehen, wo und wie das Häuschen platziert werden kann und wo gebohrt werden muss.

So soll ein fester Verbund aus Korkenzieherästen, Kletterhäuschen und Wendeltreppe entstehen. In dieses Bild zeichnete ich grooob das Häuschen zur besseren Vorstellung ein.

Ich bin ja mal gespannt, wie lange der Turmbau zum Outbäckle wohl dauern wird. Ich glaube, so lange habe ich noch nie an einer Schaukel rumgeorgelt. Aber gut: das nächste Wochenende kommt bestimmt.

Die Ketten aus Edelstahl kommen übrigens später weg und werden durch Stangen ersetzt. Zum Bauen sind die aber klasse, weil sie flexibel einsetzbar sind.