Haaaltet siiiie!

Diebe!

So langsam wird es echt Zeit, dass die Knirpse wieder ihr eigenes Zimmer bekommen. Ich kann ihnen nicht einmal beim Essen ausweichen und so kam es, wie es kommen musste: die kleinen Leute fressen mir nicht nur die Haare vom Kopf, sondern stehlen auch noch das Leckerste vom Knäckebrot: Sesam. Hier verliert sogar Oskar (links) sämtliche Sinne für das Wellirecht, für das er im Outbäckle eigentlich verantwortlich ist.

Normalerweise bekommen sie bei mir nichts vom Teller, aber auf so beengtem Raum bin ich nicht immer schnell genug und manchmal siegt einfach auch die knirpsige Frechheit. In diesem Fall nahm ich mir sogar ausnahmsweise die Zeit, schnell die Kamera einzuschalten und draufhalten.

Warum sollten Wellis kein Essen von unserem Teller bekommen? Nicht alles, was wir essen, ist auch genießbar für die kleinen Leute. Darunter allgemein Gewürze, Salz, Fett aber sicher auch diverse Nahrungsmittel wie z.B. Avocado, die als giftig gilt. An so etwas denkt sicher kein Mensch, wenn er gerade beim Schlemmen ist. Deshalb gilt grundsätzlich: nichts vom Teller für die Wellis!

Wenn die Wellis dennoch dabei sein wollen, stellt ihnen einfach ein eigenes Tellerchen mit geeigneten Speisen hin. Wenn ich als Beispiel Nudeln koche, verwende ich dafür kein Salz. Sind die Nudeln fertig, gebe ich 2 – 3 Teile auf das Welli-Tellerchen und schwenke den Bärenanteil für mich noch kurz mit etwas Salz. Auf das Tellerchen für kleine Leute darf gerne auch mal ein Stück Gurke, Karotte o.ä. dazu.

Aber hier ist ja weder ein Teller, noch Nudeln zu sehen, sondern Knäcke mit Sesam. Diese Saat ist eine der fettreichsten, die man manchmal in Wellifuttermischungen findet. Die Saat ist auch durchaus gesund, enthält aber einen sehr hohen Anteil Fett: über 50%! Also ein echtes „Sahnehäubchen“. Leider kann man in einer Futtermischung nicht kontrollieren, welcher Welli wieviel davon frisst und in einem Schwarm wird es immer dicke und dünne Vertreter geben. Nehmen es die falschen Tiere auf, werden sie noch dicker und führt am Ende unnötig zu Krankheiten, während die Schlanken nichts davon haben.

Tipp:
Solche Saaten dürfen durchaus ab und zu gereicht werden, denn sie enthalten wichtige Nährstoffe. Besonders bei der Mauser brauchen sie es reichhaltiger.

Von Futtermischungen mit Sesam und anderen fettreichen Saaten (Liste unten angehängt) würde ich allerdings abraten und statt dessen so etwas nur auf einem extra Leckerchen-Teller unter Aufsicht anbieten. Dort kann man sehr genau sehen, wer sich hier mehr bedient. Sind nur die Falschen dran, kann der Napf ganz einfach entfernt und wo anders aufgestellt werden, damit jeder was abbekommt. Das funktioniert übrigens nur dann, wenn es keine Mischung mit kohlehydratreichen Saaten wie Hirse und Knaulgras ist.

Im Übrigen sind fettreiche Saaten meist auch sehr proteinreich und können durchaus auch zu übermäßiger Brutigkeit führen. Aber sie sind eben in gewissem Maß auch wichtig.

  • Rapssamen 51,3 %
  • Sesamsamen 50,7 %
  • Sonnenblumenkerne 48,2 %
  • Kürbiskerne 47,7 %
  • Perillasaat 43,4 %
  • Rübsen 42,6 %
  • Negersaat 42,2 %
  • Mohn 41,3 %
  • Leindottersamen 40 %
  • Schwarzkümmel 40 %
  • Kardi 38,5 %
  • Hirtentäschelsamen 35 %
  • Hanfsaat 31,5 %
  • Chia 31,4 %
  • Leinsaat 29,9 %

Quelle: https://www.nymphensittich-wegweiser.net/futterbausteine.html