In letzter Zeit lese ich immer wieder in den Sozialen Medien, dass Vögel einzeln gehalten werden. Manche berichten begeistert rückblickend auf den zahmen Vogel, andere entscheiden sich auch heute noch wider besseren Wissens für einen einzeln gehaltenen Wellensittich.

Ich finde, dass das heute kein Thema mehr sein sollte und ich werde das nicht auf meinen Social-Media-Kanälen ausdiskutieren und auch nicht dulden.
Da gibt es kein ABER!
NIEMALS!
Auf solche Beiträge gehe ich nicht ein, weil das erfahrungsgemäß wenig Früchte trägt. Deshalb lasse ich sie auch nicht stehen.
Auch mein erster Vogel wurde in den 80er Jahren alleine gehalten. Aber ich werde ganz sicher NICHT begeistert davon berichten, wie dieser sich durch seine Fehlprägung auf den Menschen benahm wie ein Clown, nur um mir zu gefallen. Dieser Vogel war schwer verhaltensgestört und ich werde mir das wohl nie verzeihen können…
Nun kann ich die Zeit freilich nicht zurückdrehen. Aber ich kann mich in der heutigen Zeit eingehend informieren und gepaart mit Empathie zu der Erkenntnis gelangen, dass das nicht gut war.
Heute erfreue ich mich täglich an der Beobachtung meiner Wellensittiche, wie sie miteinander agieren, Freundschaften schließen und vieles mehr. Das ist wohl die allerbeste Beschäftigung, die sich ein Wellensittich vorstellen kann: Freundschaften.
Ich lege keinen Wert darauf, dass sie „zahm“ sind. Das Einzige, was ich mit ihnen erarbeite ist, dass sie keine Angst vor mir haben müssen oder gar kopflos panisch flüchten, wenn sie mich nur sehen. Paulchen und Mathilda sind die besten Beispiele dafür. Es hat lange gedauert, dass sie mir ihr Vertrauen schenkten und ich die täglich notwendigen Reinigungsarbeiten ohne kopflose Panik (anfangs lösten sie sogar eine Massenpanik aus) durchführen kann.
Wer bei uns einzieht, lernt das und jedes Individuum bekommt dafür die Zeit, die es braucht. Als Sahnehäubchen empfinde ich es, wenn die Wellies bei unserem Spritzentraining mitmachen, denn so kann ich ihnen im Krankheitsfall ohne Einfangen und Fixieren ihre Medizin verabreichen. Besonders bei chronischen Erkrankungen ist das ein echter Segen für alle Beteiligten, wenn sie ihre Medizin freiwillig nehmen.
Warum schreibe ich das?
Damit Wellensittiche uns ihr Vertrauen schenken, bedarf es keine Einzelhaltung! Alles was man dazu braucht ist: Respekt und Empathie.
Da gibt es kein ABER!
NIEMALS!