
Dort gefällt es ihr offenbar so gut, dass sie ihr Bärtchen verzückt aufgestellt hatte und etwas erzählte. Leider war sie vom Foto abgelenkt worden und legte das Bärtchen an. Aber immerhin machte sie keine Anstalten zur Flucht, sondern schaute nur, was das ist.
Ihr seht: wir üben knippsen. Das ist eines der Rituale für Neulinge, das ihnen behutsam zeigt, dass ich in ihrer Gegend auch mal was hantiere und sie dabei keine Angst haben müssen oder womöglich in kopflose Panik verfallen. Das zu lernen, ist genauso wichtig wie der angstlose Umgang mit alltäglichen Dingen wie Reinigung, neue Spielsachen anbringen usw.
Bei den Aufnahmen mit der Kamera geht es nicht nur um schöne Bilder, sondern hat für mich einen wichtigen Grund: ich sehe nicht gut und erkenne durch den Foto, bzw. später am Bildschirm wesentlich mehr, wie z.B. Erkrankungen.
Im Besonderen sei es noch zu erwähnen, dass das für Fußgänger eine besondere Relevanz hat: ein Flieger kann wegfliegen, ein ängstlicher Fußgänger springt einfach los. Natürlich ist es hier für die Fußgänger relativ sicher eingerichtet, aber wenn ich es vermeiden kann, dass sie unnötig fallen, dann ist es umso besser.
Der Raum ist zudem sehr klein und ich bin oft sehr nah dran. Bei Paulchen und Mathilda wurde das nach ihrem Einzug sehr deutlich, wie wichtig es ist, dass sie panikfrei werden und das, obwohl sie fliegen können. Micky ist da schon wesentlich schneller entspannt, aber doch immer noch etwas skeptisch bis vorsichtig. Die Übung wird es richten.
Findik und Pamuk werden das auch bald mit uns üben. Man sah es auch auf dem Bild gestern: die Kamera ist sehr unheimlich. Klar, sie sitzen ja im Quarantänekäfig und könnten gar nicht flüchten, außer eben ganz hinten hin. Deshalb habe ich das jetzt auf dieses eine Bild fürs „Familienalbum“ und für eine bessere Sicht auf die Schätze beschränkt.
Randinfo zum Bild:
Als ich fertig war und zurück wich, rief sie nach Oskar, der schnell zur Stelle war. Man sah es ihr an, wie sehr sie sich freut. Solche Erlebnisse festigen das Selbstvertrauen. Sie hat es hier erlebt, dass nix passiert ist und man ganz entspannt bleiben kann.