Ich hatte gerade eine Pause beim Putzen eingelegt und hinter mir klapperte plötzlich etwas. Der Oskar hat die beiden grünen Ringe für sich entdeckt und spielt ganz eifrig damit. Dabei bezieht er auch das Streu mit ein und scharrt eifrig darin. Man könnte glatt meinen, er möchte den Ring wie einen Schatz vergraben. Ansonsten scharrt er eigentlich nur nach Futter, das an dieser Stelle aber gar nicht ausgestreut ist.
Wie ich neulich schon erzählte, miste ich gerade aus und sichte meine ganzen Bastelvorräte. Darunter auch solche Ringe. Zwei davon legte ich vor einigen Tagen auf dem Vogelbaum hin und als einer der beiden Ringe klimpernd durchs Geäst hinunter fiel, war erst einmal Panik angesagt. Ok, Federlose, das war auf dem Baum also keine gute Idee zum Kennenlernen. Vor ein paar Jahren hatte ich sowas schonmal aufgefädelt angeboten, war aber nicht so interessant und ich hatte die Teile vollkommen vergessen. Die Wellies offenbar auch und also gilt es jetzt als NEU.
Deshalb legte ich die beiden Ringe unten in die Fußgängerzone, wo sie dann zunächst unbeachtet ein paar Tage herum lagen. Ich sah mich die Teile schon entsorgen und wurde ein weiteres Mal eines Besseren belehrt:
wenn Wellensittiche etwas nicht gleich annehmen, heißt das nicht, es wäre auf ewig in Stein gemeißelt. Es heißt nur: im Moment nicht (keine Idee, keine Zeit, keine Muse, Furcht…)
Das geht mir als Mensch übrigens nicht anders! Ich bin wohl ein kreativer Mensch (zumindest wird das über mich so gesagt), kann aber auf Knopfdruck einfach NIX. Ideen brauchen Zeit zum reifen. Wenn ich da also nun ein Material zum Basteln habe und mir fällt nicht gleich was dazu ein, lasse ich es einfach reifen. Oder nehmt doch mal das Beispiel mit der Tauchkreissäge: anfangs hatte ich einen Höllenrespekt vor dem Teil und wollte sie nicht ohne Beisein einer zweiten Person bedienen. Es dauerte einfach seine Zeit und nun ist das Gerät nicht mehr wegzudenken