Willmas‘ Weg ins Outbäckle

Am 11.11. wurde ich von Mitarbeiterinnen einer Sozialen Einrichtung angeschrieben, es sei ein Wellensittich in einer Transportbox vor ihrer Türe abgestellt worden. Dass ich ihn aufnehme schloss ich aus, denn es war bereits ein Neuzugang geplant und mit zehn kleinen Leuten ist das Outbäckle voll besetzt.

Es folgte am nächsten Tag ein Telefonat, in dem sie berichteten, dass der Vogel nur sehr notdürftig unter einer Gitterbox auf dem Fußboden untergebracht sei. Ich bot an, dass sie einen nicht mehr benötigten Käfig von mir bekommen könnten. Abholen konnten sie ihn leider nicht und so kam es, dass ich mich spontan mit dem Teil in die U-Bahn setzte.

Als ich das kleine Wellimädchen sah, wusste ich, dass sie dringend in ärztliche Behandlung musste: ihr linkes Beinchen wies dunkle Flecken auf und baumelte leblos vor dem Ast. Ohne meinen Foto und PC konnte ich leider nicht genau sehen, ob die dunklen Flecken „nur“ Blut waren oder bereits nekrotisches Gewebe. Zudem war nicht bekannt, wie lange sie das schon hat…

Also packte ich sie in die Transportbox und nahm sie mit. Wohl wissend, dass ich damit über meine selbst gesetzte Grenze ging: es war klar, dass ich das einfach tun musste. Beide Vogel-Docs in meiner Umgebung waren für mich an diesem Tag nicht erreichbar und so blieb nur Karlsruhe. Da ich kein Auto habe, fuhren mich Wellifreunde hin und wir konnten sie mit der bisher eher notdürftigen „Beschreibung“ zur Behandlung im Notdienst lassen.

Sie wurde direkt versorgt und geröntgt: das Beinchen ist gebrochen und es war zum Glück nur getrocknetes Blut, das aus Schnittwunden ausgetreten war. Allerdings zeigte das Füßchen, bzw. die Zehen keine Reflexe. Nun bangen wir, dass sie wenigstens ihr Füßchen behalten kann…

Zwei Tage später fuhr ich mit dem Zug nach Karlsruhe und holte Willma ab. So heißt die kleine Maus jetzt und sie darf ausnahmsweise bei uns in der Stuttgarter Pflegestelle bleiben.

Zunächst brachte ich sie im Vogelzimmer unter, damit sie von den anderen Besuch bekommen kann und sich nicht so alleine fühlt. Der Eingangscheck wurde schließlich auch gleich gemacht und deshalb sprach nichts dagegen. Oskar begrüßte sie herzlich.

Im Video seht ihr die ersten Minuten, nachdem ich sie in den Käfig gesetzt hatte. Sie turnte aber bald ganz doll herum, weil sie raus wollte. Zu ihrem Schutz stellte ich sie also ins Schlafzimmer. Sie sollte sich unbedingt schonen. Der Napf wurde ausgetauscht, weil sie damit nicht gut zurechtkam. Oskar kommt sie hier aber immer wieder besuchen und singt ein Liedchen für sie.

Herzlich Willkommen, kleine Willma!
Sobald es was Neues gibt, werden wir wieder berichten.