So schaut nun die fertige Basis für die Schmutzwand aus. Sie besteht aus zwei Ebenen, die sogar ein klein wenig Räumlichkeit andeuten.
Genau genommen ist es gleichzeitig auch ein bisschen „Zierde“. In der Hauptsache soll diese Wand aber dazu dienen, dass Einstreu und Spelzen nicht oder zumindest nur geringfügig hinter die Möbel fallen. Sie soll auch nicht fest verbaut sein, damit man regelmäßig dahinter sauber machen kann
Zur Erinnerung: ich hatte vor über einem Jahr bereits die Vorbereitungen dafür getroffen:
In diese Nut soll nun die Schmutzwand aus Buchen-Sperrholz gesteckt werden. Damit das auch noch ein bisschen nett ausschaut, habe ich hier mit ein paar Tricks gearbeitet.
Rückblende:
Im alten Outbäckle hatte ich auch schon so eine Wand. Sie war mit Lebensmittelfarbe grün gefärbt. Zwar hat sich diese Schmutzwand über die Jahre bestens bewährt, die Farbe veränderte sich allerdings an einigen Stellen z.T. recht unschön. Lebensmittelfarbe ist daher eher nichts für dauerhafte Wellimöbel (siehe 2. und 3. Bild)
Neu:
Diesmal wurde nur mit Leinöl und Vogelkalk behandelt/gefärbt. Lustig: ich mag die Farbe von stark angefeuertem Buchenholz (z.B. durch Leinöl) eigentlich gar nicht so gerne. Aber um mich geht es ja nicht: es wird der Lebensraum der Wellis, alias „Das Outbäckle“. Das verpflichtet!
Zur Auflockerung wären ein paar der plüschig anmutenden Spinifex-Gräser (wundervolle Flauschbällchen, die fast ein Tierchen sein könnten) jedenfalls nicht schlecht. Da muss ich mal schauen, wie ich die einbringen kann. Immerhin habe ich schon einen Holzfelsen mit Bewuchs, schaut aber nicht aus wie Spinifex. Naja, Spinifex ist auf später verschoben: ein Heuball oder eine witzige Raufe täte es vielleicht auch. Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr auch mal aufs Land, um ein paar halbreife Wiesengräser zu sammeln.
Mehr Infos bei den Bildern:
Der Vordergrund wurde mit Leinöl behandelt. Das Öl befeuert die natürlich rötliche Farbe von Buchenholz. Das Outbäckle bekommt damit einen „Anstrich“ wie das echte Outback, welches durch das stark eisenhaltige Gestein bekannt ist.
Das Leinöl hat natürlich auch eine Funktion: damit man da ohne Sorge auch mal Verschmutzungen z.B. durch Kot mit einem feuchten Lappen wischen kann.
Ich wollte nun nicht beide Ebenen gleich haben (siehe 3 Bilder weiter), sondern, dass sie etwas farblich abgehoben sind und damit eine räumliche Wirkung erzielen. So habe ich mich dafür entschieden, die hintere Ebene nicht zu ölen, sondern eher noch aufzuhellen: dafür nahm ich Vogelkalk:
Ich habe hier schon länger einen großen Pott mit losem Vogelkalk und sah die Vögel da noch nie dran. Die mögen wohl eher an Steinen nagen… So war das wirklich prima, denn damit habe ich eine „Färbung“, die nicht ungesund ist, falls sie doch mal an der Landschaft knabbern. Die Erfahrung über die Jahre zeigte zwar, dass das äußerst selten mal passiert, aber man kann ja nie wissen.
Den Kalk ließ ich durch ein sehr feines Sieb und rührte das Pulver mit Wasser an. Mit einem Pinsel trug ich den Kalk großzügig und sehr flott in Fasserrichtung auf. Schnell trocknete ich es mit dem Föhn, damit das Wasser nicht zu tief ins Holz eindringt, denn stark verbogene Platten wären echt doof. Nach dem Trocknen nahm ich mit dem Sauger (weicher Bürstenaufsatz) lose Teilchen gut ab, so dass nur ein leichter Kalkfilm drauf blieb.
Nebenbei: darunter seht ihr nun übrigens auch die halbfertigen Schränke mit ganz einfachen Schiebetüren. Die müssen noch lackiert werden. Darunter fehlt auch noch eine Sockelleiste, damit nicht so viel Staub und Schmutz unter die Schränke gelangt. Nicht zu vergessen freilich auch keine schlitzguggende Wellihennen, die hier vermutlich phantastische Bruthölen finden würden…
Der neue „Holzfelsen“ mit Bewuchs schaut auf knapp 3,50 m ziemlich mickerig aus *g*. Ihr seht im Vergleich zum alten Outbäckle auf den nächsten beiden Bildern: es gibt noch viel zu tun. Vieles werde ich erst machen können, wenn das Gebiet schon bevölkert wurde. Ich werde dabei natürlich auf die besonderen Wünsche und Bedürfnisse der kleinen Leute eingehen.
So schaute es vorher im Outbäckle aus. Die grünliche Schmutzwand veränderte sich über die Jahre stark in den Farben
Hier sieht man es noch deutlicher, wie sich Lebensmittelfarben über längere Zeit verändern. Für ein paar Farbtupfen im Spielzeug sind diese Farben wirklich prima, aber nicht für dauerhafte Wellimöbel, so wie bei dieser Wand.
Hier seht ihr noch die unbehandelte Schmutzwand. Das schaut doch recht trist und flach aus, gell? Nun noch 4 Bilder vom „Making-of“:
Zur Erinnerung noch einmal die Vorbereitung, die ich vor einem Jahr gemacht hatte: die Nut für die Schmutzkante.
Ich hatte die Nut mit Absicht sehr knapp berechnet, da Sperrholz selten die gleiche Stärke hat. Die Schmutzwand soll ja schon satt in der Nut sitzen. Nun war es so, dass ich an der Rückseite ca. einen Millimeter abfräsen musste, da man die Platten sonst nicht eindrücken konnte.
Damit das auch gerade wird und die Fräsmaschine auf knapp 4 cm nicht kippelt, habe ich mir hier 2 Schienen mit Klemmen angebracht: links ist das eigentliche Werkstück, das schon fertig gefräst ist, rechts sieht man das Opferholz, das die Fräse am Kippen hindert. Auch wenn es ein Opferholz ist, so wollte ich es doch nicht zerstören und klebte/klemmte hier einen Aluwinkel als Führung für die Fräse auf.
Dann wurde mit der Stichsäge grob ein Wellenmuster geschnitten (gibt es leider kein Bild dazu). Die Platten aus Buchenholz haben eine Größe von 120 x 60 cm (3 – 4 mm dick). Es wurden pro Platte zwei ungleich breite Streifen gesägt (zwei optische Ebenen)
Durch die grobe Säge war die Kante sehr unsauber und hatte viele Spreißel (meine Hand an diesen Tagen auch *lol*). Also musste die Kante natürlich noch geschliffen/entgratet werden. Hier bietet sich der Dremel mit biegsamer Welle wunderbar an. Von Hand wäre ich wahrscheinlich noch heute dran und mein Arm hätte sich ziemlich sicher auch nicht gefreut. Sind ja doch über 3 Meter und das in diesem Fall auch noch in doppelter Ausfertigung.
Einen mobilen Ständer habe ich nun nicht für das Gerät, also nutzte ich den Sauger dafür und klemmte das Saugerrohr gleich so an, dass es wenigstens einen Teil des Staubes absaugt. Der Dremel hängt am Fleischerhaken 😀
Los geht es
Mehr Bilder habe ich bei der Entstehung diesmal leider nicht gemacht, da ich langsam mal fertig werden will. Falls ihr Fragen habt: immer her damit!