Längst war es überfällig, das Vogelzimmer besser zu beleuchten. Nach einigen Unwegsamkeiten war es dann endlich soweit.
Als ich mit messen und bohren begann, verkrümelten sich alle in die Voli nach dem Motto: lass die mal machen *g*

Ich machte also…
Erstmal die Lichtleisten an die Decke schrauben und Kabel verlegen

Die Kabel hängen natürlich nicht in der Luft, sondern wurden in aufliegenden Kabelkanälen verborgen, damit Schnäbelchen hier weder landen noch nagen können.

Was MACHT die denn da? Sollen das etwa neue Spielzeuge sein?

Einen vernünftigen Mehrfachstecker zu bekommen, war gar nicht so einfach, denn selbst die kleinsten Zeitschaltuhren auf dem Markt passen nicht wirklich nebeneinander in die Dosen und das Kabel musste zudem 3 Meter lang sein. Aber fürs Erste ging das schon. Mehfachstecker mit 3 m Kabellänge boten insgesamt nicht so viel Auswahl, und Modelle bei denen die Abstände der Steckplätze weiter auseinander liegen, waren ebenfalls nicht geeignet. Später habe ich diesen 7-fach-Stecker gegen einen 12-Fachstecker (1-zeilig) ausgetauscht, so dass nur noch jede zweite Dose eine Zeitschaltuhr steckt (habe ich leider kein Bild gemacht). So passte das dann prima. Die Steckdosenleiste liegt neben der Voli auf dem Schrank und ist durch eine Blende verborgen, so dass kein Schnabel je eine Chance hat.
Geschaltet werden hier 5 Lichtleisten. Davon 4 im Raum und 1 über der Voliere. Zusätzlich gibt es noch 1 warm leuchtende Schummerleuchte für Abends und Morgens. Besonders Abends ist diese Leuchte wichtig: wenn alle Lichtleisten aus gegangen sind, leuchtet diese noch ca. 30 min. über der Voli. Wie auf Kommando fliegen dann alle Vöglein (wie die Motten ins Licht) in die Voliere und haben noch genug Zeit, sich zu sortieren und einen Schlafplatz zu finden. Die Vögel werden Nachts zu ihrer Sicherheit in der Voliere eingeschlossen, damit sie bei einem etwaigen Night-Fright etwas geschützter sind. Zudem leuchtet noch ein kleines Nachtlicht auf der Voli, das aber über eine andere Steckdose läuft.

Fertig schaute es so aus (über dem Käfig folgte kurz darauf noch eine fünfte Leuchte)


Neben der Türe ist die Steckdose und wäre zugänglich für die Vögel

Deshalb wurde kurzerhand ein Kasten drum herum gebaut, damit kein Schnabel hier eine Chance hat.

Schön ist das freilich nicht, aber umso seltener *g*
Hab dafür nur Holzreste verwendet. Der Kasten kann jederzeit durch lösen der Flügelmutter entfernt werden, falls ich mal das Licht schnell ausstöpseln muss. Das kann z.B. dann nötig werden, wenn ich einen Vogel einfangen muss.
Als ich damit begonnen habe, trampelte mir Trulla ständig ganz aufgeregt zwischen den Pfoten rum und hatte diesen fragenden Blick: ist das alles für mihich?
Ich hab’s gefilmt, so gut es neben der Schafferei ging. Das Video ist nicht gerade filmreif, zeigt aber deutlich, wie wichtig es für Trulla ist, dass hier ordentliche Arbeit abgeliefert wird:
Ein bisschen noch was zur Technik der Beleuchtung
Es wurden dimmbare T5-Lichtleisten verwendet. Dazu Tageslichtröhren mit einem sehr hohen Ra-Wert und 5000-5500 Kelvin. Das ist auf jeden Fall besser als nichts, zumal das Zimmer zur Nordseite geht und durch das kleine Fenster recht düster ist (je nach Wetterlage unter 10 Lux). An den oberen Sitzplätzen hat es ca. 1000 – 1300 Lux. Das ist natürlich noch lange kein Tageslicht (100 000 Lux!).
Da UV-Werte in dieser Entfernung kaum bei den Sitzplätzen ankommen, habe ich hierauf bei der Auswahl der Leuchtmittel verzichtet. Wichtig war mir bei der Beleuchtung auch, dass die Farbtemperatur (Kelvin) nicht zu kühl wird, weil das Licht damit den Charakter von bewölktem Himmel bekäme. Bewölkt bedeutet: Regenzeit und das ist bei Wellis gleichbedeutend mit der Brutzeit, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst wird. Dazu gehören u.a. auch die Lichtverhältnisse.
Da die Röhren auch schon ordentlich Wärme abgeben und ich selbst im Winter keine Heizung im Zimmer (20 – 22°C) brauche, wird schnell klar, dass ich hier der Wärme wegen auf Metalldampfstrahler verzichten muss. Weitere Röhren würden das Zimmer ebenfalls mehr aufheizen und im Sommer würden hier unerträgliche Temperaturen herrschen. Im jetzigen Zustand mit 5 Lichtleisten sprechen wir hier von bis zu 32°C. Ein Klimagerät kann im Zimmer leider nicht untergebracht werden, sonst wäre die Temperatur auch kein Problem.