Heute vor genau 11 Jahren…

…zog der Strolchi bei uns ein. Er stammt ursprünglich aus einer Messihaltung und kam ins Tierheim Stuttgart. Damals war er bereits längst durch die Jungmauser und dürfte heute wohl so zwischen 12 und 13 Jahren alt sein. Damit ist er nun der Opi des Outbäckles und mein Seelenvogel.

Wie es dazu kam, dass er mein Seelenvogel wurde und was er Großartiges für alle meine Vögelchen erreicht hat, möchte ich noch einmal kurz schildern:
In meiner alten Wohnung war schimmelbedingt nahezu alles kaputt gegangen und wir waren gezwungen, umzuziehen. Damals war meine Haltung eher mehr schlecht als recht und der junge Bursche zeigte mir recht schnell, dass es ihm an Beschäftigung und Spiel fehlte, indem er sich bei den Nymphen an den Schwanz hängte. Außer ein paar Naturästen hatte ich damals noch nicht wirklich viel angeboten. Es musste sich also dringendst was ändern!

Gleich nach dem Umzug im Frühjahr 2010 begann ich mit den ersten Überlegungen. Ich holte mir zahlreiche Anregungen aus dem Internet, vor allem Foren aber auch Papageienshops. Ohne Arbeit und damit auch ohne Geld war das alles nicht so einfach, zumal ich mehr als die Hälfte meines Hausstandes, inklusive Klamotten nach und nach ersetzen musste. Es roch ja alles nach Schimmel…

Spielzeug kaufen war also nicht drin und so blieb nur eines: aktiv werden und selber basteln. Anfangs war das alles noch mit Schnürchen/Seilen, die leider begeistert benagt wurden, also untauglich waren. Ich schaute mir viele Anleitungen im Netz an und ungezählte Haltungen.

Als erstes stachen mir die allseits bekannten kleinen Bogenschaukeln ins Auge und ich wollte auch unbedingt so etwas haben, allerdings nicht mit billigem Draht und Holz unbekannter Herkunft. So war bald klar: Stangen aus Edelstahl sollten künftig die Basis sein und auf jeden Fall Naturholz mit Rinde.

So begann die Sache mit meinen Basteleien vor ca. 10 Jahren. Eine einfache Säge, Akkubohrer, Seitenschneider, etwas Schleifpapier… viel mehr war nicht vorhanden. Dank dem Opi habe ich nun also ein zweites großes Hobby: Spielsachen selber bauen. Obwohl der Markt mittlerweile besser geworden ist: es gibt fast nichts, was ich an fertigem Spielzeug für die kleinen Krummschnäbel kaufen würde. Ich mache deshalb bis auf Weidenbälle und diverse Einzelteile alles selbst. Seit einiger Zeit habe ich sogar einen kleinen „Maschinenpark für Modellbau“ im Nebenzimmer…

Krankheiten:
Der kleine Mann ist schon mindestens ein Mal von der Schippe gesprungen. Das erste Mal war 2011, als er eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bekam. Er wurde zeitnah von einer vogelkundigen Tierärztin behandelt. Am zweiten Tag nach Behandlungsbeginn hatte er nur noch 28 g. Ich bangte sehr um sein Leben, zumal er bei der Medigabe einmal plötzlich leblos in meiner Hand lag. Ich gab aber nicht auf und er berappelte sich zum Glück wieder und es blieben keine bleibenden Schäden.

Er war zudem schon immer hormonell stärker aktiv als alle anderen Hähnchen und es gab auch die eine oder andere aggressive Auseinandersetzung. Lange Zeit konnte das über die Haltungsbedingungen (Futter, Tageslichtlänge, Raumtemperatur…) in Schach gehalten werden. Einmal endete es dann aber leider auch blutig, so dass ich die beiden Kontrahenten trennen musste. Egal wie sehr ich an den Haltungsbedingungen weiter schraubte: es war nicht besser geworden, sondern eher noch schlimmer. Da war klar, dass hier mein Handlungsspielraum als Halter erschöpft war und unsere Vogel-Doc da mal genauer hinsehen sollte.

Es bestand nach eingehenden Untersuchungen der Verdacht eines Hodentumors und so wurde er 6 Mal in Folge über den Zeitraum von etwa 3 Jahren durch ein Hormonimplantat behandelt. Ziemlich genau nach 6 Monaten zeigten sich wieder die ersten Zeichen und ich wusste, dass der Chip nicht mehr wirkt. So bekam er dann ein neues Implantat. Die Zeichen waren nicht immer gleich: erneute Aggressionen gegen die Kumpels oder ein gelähmtes Beinchen, meist auch begleitet von einer braun werdenden Wachshaut. Das alles gab sich nach dem neuen Chip immer recht schnell wieder.

Die Vorzeichen des Tumors traten nun schon länger nicht mehr auf und es sind nun eher mehr allgemein übliche Alterserscheinungen. Manchmal braucht er etwas mehr Ruhe und zieht sich zurück, um die müden Knöchelchen auszuruhen. Ansonsten ist er aber immer dabei, mittendrin. Er genießt sein Leben noch immer in vollen Zügen.
Und wenn er mal ein Extra (z.B. Wasser aus der Spritze oder paar Extra-Körnchen) haben möchte, dann zeigt er mir dies unmissverständlich. Er ist nicht „zahm“ und dennoch habe ich zu ihm eine so tiefe Verbundenheit, dass wir uns verständigen können. Ich spüre ganz deutlich, dass er mir vertraut und dass er genau weiß, dass ich ihn verstehe.

Ich bin diesem kleinen Mann so unendlich dankbar!

Deshalb gibt es zu seinem Einzugstag heute ein paar Bilder von ihm aus den letzten zwei Jahren. Ich feiere sowas sonst eigentlich eher nicht, genauso wie Schlüpftag u.ä., aber dieser Jahrestag ist schon etwas ganz Besonderes für uns alle.

Lasst uns deshalb ausgelassen mit Hirseknubbeln anstoßen und den süßen Opi gebührend feiern!

Manchmal muss das Alterchen die müden Knöchelchen ausruhen:

Zilla ist seine Herzensdame

In Sachen Kringelaugen ist der kleine Mann bis heute ein wahrer Meister!

Ein Extra für den Stockmausernden Opi auf der Federlosenhand: Knaulgras mit Korvimin gewürzt… *fmeckt*

Noch ein Extra für den Stockmausernden Opi (rechts der Mücke) auf der Federlosenhand: halbreife Hirse mit Korvimin gewürzt. Die anderen bekommen natürlich auch was.

Der Blick wie Federlose in eine Pralinenschachtel:
welche nehme ich denn jetzt?

Ein paar extra Körnchen aus der Hand – in der Hoffnung, die anderen machen es dem Opi nicht so schnell streitig

Selbst bei schwieriger zugänglichem Futter ist der Opi dabei

Der dicke Außerirdische und der kleine zarte Opi

Zwischendurch muss man natürlich auch die Knöchelchen mal wieder ausruhen. Die Wendeltreppen benutzt er dafür besonders gerne

Zwei Freunde beim Schreddern:
darf ich auch mitmachen?

Ja klar Opi! wir können hier jeden Schnabel gebrauchen!

Lecker Golliwoog zusammen mit der Herzensdame schmausen

Beim Spritzentraining ist er immer dabei

Siesta: gemeinsam abhängen im Schwarm, Opi ganz rechts oben

Kringelig geht IMMER, der Opi ist unser Meister

Stolz präsentiert der Opi sein gepflegtes grünes Fräckchen

In der Pause gerne auch mal mit Fußwärmer

Kochfutter mit Korvimin? Der Opa Strolchi ist ganz vorne dabei (links)

Pause machen

Für seine Herzensdame Zilla hat er immer eine nette Geste parat *schmus*

Pralinchen bringt er seiner Herzensdame regelmäßig

Je mehr Schlunz, desto besser

Ein Päuschen in Ehren…