Ein Fußi geht fliegen

Unser Mücke fliegt schon länger nicht mehr. Wir waren deshalb auch bei unserer Vogel Doc, aber es konnte keine Ursache gefunden werden. Das Gefieder ist TipTop, ein Bruch war auch nicht zu finden. Aber zum Glück ist hier ja alles Fußgängergerecht eingerichtet und er kam weiterhin sehr gut zurecht. Er hatte sich schnell an sein Fußgängerdasein gewöhnt.

In letzter Zeit konnte ich beobachten, dass er manchmal kleinere Entfernungen von ca. 30 – 40 cm sehr gut überwinden konnte und auch relativ sicher landen. Immerhin! Er strudelt nicht mehr nahezu senkrecht nach unten.

Da ich im Augenblick krank geschrieben bin, konnte ich zwangsweise vermehrt beobachten und wurde von zwei (für seine Begriffe) recht weiten Flügen überrascht. Beim ersten Mal wollte er vom Fenster zur Voliere fliegen und ich dachte noch beim Start: was macht er da?! Normalerweise wäre er keinen Meter weit gekommen, diesmal aber flog er sogar fast 3 Meter weit, wenn auch nur im Sinkflug. Die Landung war weich in meiner Faulhalde, direkt vor der Voliere. Ok, könnte Zufall sein…

Der zweite Flug hingegen war wie ein kleines Wunder: er zappelte in der Voli ungeduldig rum und deutete, dass er zum Fenster will. Ich dachte noch, der wird doch nicht? Eigentlich wollte ich das Stöckchentaxi holen (steigt nicht gerne auf den Finger), aber kaum dass ich daran dachte war er auch schon unterwegs. Bei der Landung traute ich meinen Augen nicht! Zwar sah es ein wenig holperig aus, aber er schaffte es tatsächlich bis zum Waldrand am Fenster!

Ich bin so stolz auf den kleinen Mann *herz*

(Foto: Anfang 2020)

Mücke ist übrigens am 24.1.2016 im Outbäckle eingezogen, zeitgleich mit Zilla. Beide stammen von einem Anzeigenportal, allerdings von unterschiedlichen Haltern. Zilla fand über den Umweg des Tierschutzes zu uns, nachdem sie freigekauft wurde.

Aber zurück zum Mücke: er könnte ungefähr Jahrgang 2014 – 2015 sein, ist aber nur geschätzt. Anfangs konnte er noch richtig toll fliegen, weshalb ich ihn auch Mücke genannt hatte. Mit der Zeit bekam er Atemgeräusche und wir waren schon mehrmals deshalb und auch wegen seiner Krallen bei unserer Vogel Doc.

Seine Atemgeräusche, die wohl von einer Schilddrüsenerkrankung verursacht werden, bekommen wir mit einer Jodlösung immer recht gut in den Griff, die er sehr gerne auch freiwillig von der Spritze schmatzt. Zeitenweise war er stark übergewichtig (sehr wahrscheinlich durch die Schilddrüse bedingt). Sein immer schlechter werdendes Flugvermögen hatte ich zunächst auf das starke Übergewicht und die phasenweise Probleme mit der Atmung geschoben. Aber daran lag es nicht, denn seit der Jodbehandlung hat er ein normales Gewicht und die Atemprobleme sind manchmal sogar fast ganz weg.

Umso mehr freut es mich nun, dass er zumindest wieder eine sehr passable Strecke in der Luft überwinden kann und nicht nur nach unten strudelt.