Neues von der Baustelle

Die Rückwand der Voliere ist fertig.
Als Eye-Catcher ein paar Multiplex-Löckchen.

Zunächst wurden an der Wand drei Regalstollen mit je zwei Schrauben so befestigt, dass sie die Unebenheiten der Wand ausgleichen, im Wasser sind und sich dahinter kein Dreck sammeln kann.

Mit Absicht sind diese Teile auch nicht unten auf der Arbeitsplatte aufstehend, damit ich diese bei Bedarf separat herausheben könnte.
Die Rückwand (ca. 140 cm hoch x 200 cm breit) wurde mit French Cleat an den Wandleisten befestigt. Was das genau ist, beschreibe ich für Interessierte unten genauer.

Besonders wichtig ist mir dabei, dass ich die Voliere Stück für Stück auseinander nehmen kann, ohne dass ich sie an einem Stück hervorziehen muss. Das wäre bei 2 Meter Länge nämlich kaum machbar in dem kleinen Raum, ohne dass ich dabei alles einreißen müsste.

Die Voliere sollte aber trotzdem so groß werden, damit ich nicht so viel Flugraum verschenke, denn 12 qm ist eh schon so winzig für die ursprünglich sportlichen Flieger. Da bleibt fast nur die Wahl: entweder riesig, oder gar keine Voliere, weil mir ein „Welli-Knast“ nicht ins Haus kommt.

An der Rückseite und an den Seitenteilen soll auf keinen Fall Gitter sein, weil ich da nicht dran käme zum Reinigen. Diese Teile müssen voraussichtlich nur selten mal zur Reinigung abgebaut werden, weil das so konzipiert ist, dass sich dort wahrscheinlich nur wenig Staub sammeln wird.

So funktioniert French Cleat:
2 Leisten z.B. aus Multiplex mit einem Schnitt im 45°-Winkel.

Der untere Teil wird an die Wand geschraubt, der obere Teil an das zu befestigende Möbelteil, in meinem Fall die Volierenrückwand (HDF-Platte) geleimt. Da die Platte nur 5 mm dick ist, ging das nur mit leimen. Weil die Vögel an diese Stellen nicht dran kommen, ist das aber kein Problem.

Durch den 45°-Winkel zieht sich die Platte fast wie von selbst an die Wand, wenn man sie da einhängt. Das hält bombenfest!

6 Leisten brauchte ich insgesamt für das French Cleat. Gesägt habe ich das mit der Tauchkreissäge.

Hier bestand ich drauf, nicht alleine zu sein, denn die Maschine kippelt ganz schön. Zu Zweit ging das wunderbar! Danach war ich erstmal 2 Tage platt…

Die oberste Leiste zum Einhängen ging wunderbar mit Schraubzwingen zu leimen. Probehalber legte ich das Gegenstück mal dran und stellte fest, dass das Ding ganz schön krumm ist. Gesägt war es freilich gerade, aber die Multiplexplatte hatte einen fetten Bauch… au weh, krumm ist nie gut!

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich die letzten Tage gefühlt habe: ob das wohl klappen wird?

Aber als ich diese erste Schiene am nächsten Tag von den Schraubzwingen und Klemmen erlöste, sah ich, dass die Leiste schön gerade war und das Gegenstück an der Wand verschraubt dann sicher auch… hoffte ich jedenfalls.

Bei den anderen beiden Schienen für das French Cleat konnte ich keine Schraubzwingen nehmen und sammelte alles zum Beschweren zusammen, was irgendwie Gewicht hat: Nähmaschine, Grit, Schraubenpackungen, für die zweite Schiene nahm ich einfach große Futterdosen her.

Heute nochmal probiert, ob die Gegenstücke passen. Dann ausgemessen, um die Gegenstücke fast genau auf den Millimeter an die Wand zu bringen. Hier bekam ich wieder ganz tolle Hilfe, denn alleine hätte ich das nicht geschafft! Das Teil ist einfach riesig in dem kleinen Raum.

An die Wand gepinnt: sitzt, wackelt NICHT und hat an der Wand genug Luft!

Auf der linken Seite kommt dann in gleicher Bauweise (French Cleat) die Seitenwand dran, rechts ähnlich. Von daher war es nicht nötig, das genau an der krummen Wand anzupassen.

Die Leisten an der Wand stehen aktuell oben noch ca. 5 cm über. Bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich sie absägen soll, oder ob ich sie nicht doch noch brauche. Abgesägt ist das schnell, dran gebastelt nicht so gut…

Links habe ich nun die beiden Seitenwände abgestellt. Die müssen noch zugesägt werden, French Cleat wie bei der Rückwand dran gemacht und Wandleisten befestigt werden. Das wird aber erstmal verschoben, weil ich jetzt dringend fließend Wasser in dem Raum brauche.

Was noch kommen wird:
Für tagsüber ist keine Gitterfront geplant, weil ich diese (wie gehabt) zum ein-/aushängen gestalten werde. Also keine Flügeltüren oder gar nur eine kleine Luke zum Ausfliegen. So wird die Grundfläche der Voliere (ca. 70 x 200 cm) künftig weiterhin zum Flugraum dazugehören und nur Nachts als schützender Raum (wegen Night Frights) mit Gitter-Fronten verschlossen sein.

Die Rückwand ist nun jedenfalls endlich aus dem Weg, denn diese kann ich alleine nicht bewegen, ohne den halben Raum einzureißen. Das war jetzt dringend nötig, damit ich mich nun an das Spülbecken machen kann.

Demnächst werde ich nämlich kein Bad/WC mehr in der Wohnung haben und hätte über den Zeitraum von mehreren Wochen ohne die Spüle kein fließend Wasser. Eigentlich wollte ich das erst zum Schluss machen, aber es bleibt nichts anderes, als die Arbeitsplatte mit Spülbecken und Wasserhahn jetzt vorzuziehen und den Rest erstmal stehen zu lassen. Also wieder alles umschichten… räumen…

Aber immerhin! *stolz*
Eines der schwierigsten Sachen mit unvorhersehbarem Ausgang ist nun fertig und ich möchte behaupten: gelungen. Es war keine einzige Schraube durch die Rückwand nötig und so kann das Material an solchen Stellen auch nicht durch feuchte Reinigung aufquellen, ist also prima zu reinigen (Langzeittest in der alten Voliere bestanden). Ich bin richtig froh, dass das so gut geklappt hat. Da hatte ich jetzt echt lange Bammel.