Sorgen um Opi

Ich machte mir ernsthafte Sorgen, weil er sich am Boden absonderte und auch erbrach. Lucy wollte ihn schon mobben, weshalb ich ihn für einige Zeit in eine Transportbox steckte, damit er seine Ruhe hat. Gegen später berappelte er sich allerdings wieder, erbrach nimmer und futterte auch richtig gut.

Gestern ging es dem Opi gar nicht gut.

Natürlich rief ich sofort bei unserer Vogeldoc an und gleich heute Morgen durften wir kommen.

Er wurde geröntgt:
die Arthrose schreitet sehr stark fort. Besonders in seinen Kniegelenken sieht man es jetzt deutlich. Sie erklärte mir, dass das auch mit der übermäßigen Östrogenproduktion (Hodentumor) zusammenhängt, da viel Calcium in den Knochen eingelagert wird. Dadurch bilden sich an den Gelenken diese schmerzhaften Zubildungen.

Nebenbei zeigte sie mir auch was altes in der Lunge: das sei verkapselt und deutet auf eine Lungenentzündung in der Vergangenheit hin. Ist also nichts akutes, über das wir uns Sorgen machen müssten.

Weiterhin bemerkte sie auch diesmal wieder sein „Kugel-Bäuchle“, was ebenfalls hormonell bedingt ist. Sein Bindegewebe ist sehr schwach und dadurch sackt der Kropf aus, was auch mal Entzündungen mit sich bringen kann.

Abstriche wurden natürlich auch gemacht, weil er ja erbrochen hatte. Es sind zwar auffällige Keime zu sehen, aber die Anzahl sei gerade so an der Grenze. Ich probiere es erst einmal mit PT12 (hab noch was im Froster). Falls das nicht hilft, gab sie mir gleich Baytril mit. Ich bin aktuell noch guter Dinge, denn es geht ihm wieder sehr viel besser und er futtert mit gutem Appetit.

Nebenbei noch eine Info:
Zunächst hatte die Vogeldoc gesagt, dass sie wegen seiner Neigung zum kollabieren fast auf Röntgen verzichten würde, weil es an den bisherigen Erkenntnissen und auch der Therapie nichts ändern würde. Wir überlegten gemeinsam und beschlossen dann doch, es zu riskieren: einfach um alle Punkte (Stand Hodentumor, Arthrose oder andere Auffälligkeiten) genauer abzuklären.

An seinem Füsschen ist unten auch eine Druckstelle. Die sei aber nicht so groß, dass man etwas unternehmen müsse. Ich soll Brettchen und andere Liegemöglichkeiten anbieten, damit er die Beinchen etwas entlasten kann. Da brauchen wir unbedingt noch Grasmatten!
So wie auf dem Bild, hängt er öfter mal über dem Ast, wenn er ruht. Zum Glück weiß er um die Vorzüge der ganzen Brettchen und nutzt diese mittlerweile auch rege. Aber manchmal will er halt lieber einen Ast.

Die Doc hatte ihn eingangs einmal fixiert und abgetastet, die Krallen geschnitten und dann durfte er kurz in seiner Box ausruhen, bis sie alles fertig gemacht hatte: eine Hormonspritze, da ein Implantat jetzt nicht mehr in Frage kommt und Werkzeug für den Abstrich. So nahm sie ihn mit zum Röntgen und machte alles in einem, damit der Opi es ganz schnell hinter sich hat und nacher denkt: war was?

Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für bange Minuten für mich waren! Ich hatte ganz weiche Knie.

Ich habe bei allen anderen Wellis absolut keine Bedenken, solche Untersuchungen machen zu lassen oder auch mal eine Narkose… Beim Opi ist jedoch alles anders und unsere Doc bestätigt es auch, dass man ihm den Stress sehr viel deutlicher ansehen kann, als vielen anderen Wellies. In der Vergangenheit war er einmal leblos geworden, als ich ihm bei Bauchspeicheldrüsenentzündung Aufzuchtfutter zum Päppeln eingeben musste.

Weil unsere Vogeldoc so überaus vorsichtig ist und mit Herz und Verstand über meine Vögelchen wacht, sind wir einmal mehr so überaus glücklich, sie an unserer Seite zu haben. Das ist einfach Gold wert ❤️

Der Opi ist jetzt erst einmal nicht so gut auf mich zu sprechen und schaut mich sehr kritisch an. Da muss er jetzt durch und ich werde ihn die nächsten Tage selbstverständlich ganz doll verwöhnen und ihm ganz viele leise Geschichten erzählen, damit er wieder versöhnlicher wird.

Der Oskar begrüßte ihn übrigens mit einem riesigen Hallo und wusste gar nicht mehr wo vorne und hinten ist. Künftig wird er den Opi immer begleiten.